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Sternengeschichten Folge 85: Ein Fahrstuhl zu den Sternen (Teil 2)

Shownotes

In der letzten Folge der Sternengeschichten habe erklärt, was ein Weltraumlift ist und warum es keine absurde Science-Fiction ist, einen 144.000 Kilometer langen Aufzug von der Erde bis ins Weltall bauen zu wollen. Es ist rein prinzipiell möglich und wir haben fast alle technischen Probleme gelöst. Aber zu so einem Weltraumlift gehört mehr als nur ein Seil. Man braucht eine Bodenstation. Man braucht vernünftige "Kabinen", denn wer will schon ein paar Tage lang wie in einem normalen Lift herum stehen und nichts tun? Man muss in der Lage sein, den Lift vor Kollisionen zu schützen und muss wissen was man tut, wenn das Seil doch einmal reißt oder die Kabine herunter fällt. Um all diese Themen geht es in der aktuellen Folge der Sternengeschichten.

Kommentare (1)

Gunnar

8 Jahre später (und der Podcast läuft immer noch - dafür vielen Dank!!!) - und es sieht nicht so aus, als ob wir uns dem Ziel nähern würden. Der Weltraumaufzug bleibt damit ein beliebtes Thema in verschiedenen Foren :) Die längste Nano-tube ist ca. 0.5m, 2020 wurde ein Verfahren beschrieben in dem man "Wälder" von bis zu 12cm Länge (in ca. 26h) wachsen lassen kann. Aneinanderreihen/kleben dürfte wohl nicht funktionieren - und wenn, sind das Sollbruchstellen. Während die Zuglast enorm ist, so reichen ca. 63000 N auf einen mm2 nicht aus um 33 t zu tragen. Ein anderes kleines Problem ist dass die Zugkraft in der Längskraft enorm ist - das gilt aber nicht für seitlich einwirkende (Scher)kräfte. D.h. die Vorstellung das seitlich kollidierende Objekte (inkl. Wind) der ganzen Sache nichts anhaben können ist wohl etwas optimistisch. Auch dürfte sich so ein 114km Kabel kaum schadensfrei aufrollen lassen. Dann wäre da noch der Punkt das Nanoröhren auch hervorragende Leiter sind - thermisch wie elektrisch. Eine spannende physikalische Frage, was sich in dem Material abspielt das im Magnetfeld der Erde baumelt und einem Temperaturgradienten von mind. 250 grad K ausgesetzt ist und im Weltall mit harter Strahlung bombardiert wird. Wie man die Kraft von einem makroskopischen Aufzug auf das mikroskopische Kabel übertragt muß dann auch noch gelöst werden - der Reibungswiederstand an einem Kabel mit höchstens wenigen quadratmillimeter (aktuell deutlich weniger, daher ja auch Nano ;) ) Querschnitt und damit die Antriebsleisung dürfte überschaubar sein. Wenn es wirklich mal gelingt all diese issues zu überwinden wäre das natürlich eine tolle Sache - die Wahrscheinlichkeit dass dass in diesem Jahrhundert geschieht dürfte aber selbst bei exponentiellen Fortschritten wie in der Chipforschung (die zumind. von 2014 bis heute nicht festzustellen war) nahe Null liegen. Das sollte uns aber nicht davon abhalten die theoretischen Probleme zu benennen und darauf hinzuarbeiten - denn wie so häufig findet man auf dem Weg ja Alternativen an die man gar nicht gedacht hat (und vielleicht können wir uns ja auch mal unser eigenes kleines Higgs-Feld erzeugen und damit einen Antigrav-konstruieren ... wenn schon science Fiction, dann richtig :) ). Ich hoffe, auch 2030 noch diesen tollen Podcast hören zu können und verspreche dann ein Update zu geben!

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